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Finanzbildung für Kinder – spielerisch den Umgang mit Geld lernen

Finanzbildung für Kinder – spielerisch den Umgang mit Geld lernen

Neulich beim Abendessen erzählte unser Sohn ganz stolz, dass er „gelernt hat, wie man Millionär wird“ – in der Schule haben sie ein kleines Spiel mit Spielgeld gemacht. Ich musste lachen, aber gleichzeitig dachte ich: Wie wichtig ist es eigentlich, dass Kinder frühzeitig lernen, mit Geld umzugehen?

In unserer Familie ist Finanzbildung kein trockener Vortrag, sondern Teil unseres Alltags. In diesem Blogbeitrag möchte ich euch erzählen, wie wir spielerisch an das Thema herangehen, warum das so wichtig ist – und welche Spiele, Bücher und Alltagssituationen wir nutzen, um unseren Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit Geld beizubringen.

 

Warum ist Finanzbildung für Kinder so wichtig?

Wir leben in einer Welt, in der Geld (leider oder zum Glück) fast alles beeinflusst: Wohnen, Bildung, Freizeit, Ernährung. Trotzdem wird über Geld in vielen Familien kaum gesprochen – und in der Schule kommt das Thema oft zu kurz.

Finanzbildung ist eine lebensnahe Kompetenz, so wichtig wie Lesen oder Rechnen. Kinder, die frühzeitig lernen:

  • was Geld wert ist,
  • wie man spart,
  • wie man sinnvoll einkauft,
  • und wie man zwischen „brauche ich“ und „will ich“ unterscheidet,

sind später besser gerüstet – ob im Umgang mit Taschengeld, beim ersten eigenen Konto oder später bei großen Entscheidungen wie Mietvertrag oder Kredit.

 

Ab wann sollte man anfangen?

Unsere Erfahrung: Je früher, desto besser – aber altersgerecht! Schon Kindergartenkinder können spielerisch erste Erfahrungen machen. Das fängt beim Einkaufen an („Wie viel kosten die Gummibärchen?“) und geht über das gemeinsame Sparen für ein neues Spielzeug.

Wir haben mit kleinen „Geldgeschichten“ angefangen, als unsere Kinder etwa 4 oder 5 Jahre alt waren. Natürlich ohne große Zahlen – aber mit dem Prinzip: Geld ist begrenzt, und man kann es sinnvoll einsetzen.

 

So lernen Kinder spielerisch den Umgang mit Geld

 

1. Spiele mit Geldbezug

Es gibt viele tolle Spiele, die Kinder an das Thema Geld heranführen. Hier ein paar unserer Favoriten:

  • Kaufladen: Ein echter Klassiker! Mit Spielgeld einkaufen und verkaufen – super für erste Begriffe wie Preis, Wechselgeld oder „zu teuer“.
  • Monopoly Junior oder Das kleine Finanzspiel: Einfachere Varianten von Wirtschaftsspielen, bei denen Kinder Einnahmen und Ausgaben verstehen lernen.
  • Würfelspiele mit Sparzielen: Wir haben ein eigenes Spiel erfunden: Bei jeder Sechs darf 1 Euro in die Spardose. Klingt simpel, aber es macht Spaß und weckt Sparfreude!

 

2. Ein eigenes Sparschwein oder Spardose

Jedes Kind hat bei uns eine eigene Spardose. Wir haben das Sparen in drei „Töpfe“ aufgeteilt:

  • Sparen (langfristige Wünsche)
  • Ausgeben (kleine Alltagskäufe)
  • Teilen (Spenden oder für andere etwas kaufen)

Diese Aufteilung hilft, finanzielle Prioritäten früh zu verstehen. Wenn unser Sohn z. B. einen Teil seines Geldes für das Tierheim spenden möchte, reden wir darüber: Warum macht man das? Was bringt es?

 

3. Gemeinsam einkaufen und Preise vergleichen

Schon bei kleinen Einkäufen kann man viel lernen: Ist die große Packung günstiger? Was kosten Bio-Bananen im Vergleich zu konventionellen? Wir beziehen unsere Kinder aktiv mit ein – sie dürfen manchmal den Einkaufszettel verwalten oder Preise checken.

Tipp: Lasst eure Kinder einmal mit einem kleinen Budget den „Snackeinkauf“ für ein Picknick oder eine Filmnacht machen. Das schult Budgetplanung und Selbstverantwortung.

 

4. Sparziele setzen

Ein neues Fahrrad, ein Kuscheltier oder ein Computerspiel? Wenn unsere Kinder sich etwas wünschen, überlegen wir gemeinsam: Wie lange musst du dafür sparen? Wir hängen ein Sparziel-Plakat auf, auf dem das Kind „mitmalen“ kann, wie nah es seinem Ziel kommt. So wird Sparen sichtbar und greifbar.

 

Hast du auch schon versucht, mit wenig Einkommen Rücklagen zu bilden?

Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren oder schick uns eine Nachricht – wir freuen uns auf den Austausch! Gemeinsam schaffen wir mehr finanzielle Freiheit für Familien

 

Bücher & Medien zur Finanzbildung

Auch Bücher können helfen, Kinder für das Thema Geld zu sensibilisieren. Unsere Empfehlungen:

  • 📖 „Mein erstes Geld-ABC“ – kindgerechte Erklärungen zu Begriffen wie Bank, Zinsen oder Konto.
  • 📖 „Ein Hund namens Money“ von Bodo Schäfer – eine tolle Geschichte für Kinder ab etwa 10 Jahren über den Umgang mit Geld und Träumen.
  • 📖 „Mein Geld, dein Geld“ von Mike Schäfer – Ein Sachbuch in lockerer Erzählform: Fragen wie “Was ist Geld?”, “Wie funktioniert eine Bank?
  • 📖 „Jetzt geht’s ums Geld – einfach verstehen!“ von Matthew Oldham – Erklärt Sparkonzepte, Inflation, Banken, Investitionen und vieles mehr in klarer, verständlicher Sprache.

 

Fehler machen gehört dazu

Ein wichtiger Punkt: Fehler zulassen! Wenn das Taschengeld am ersten Tag für Süßigkeiten weg ist, ist das nicht schlimm – sondern eine Erfahrung. Wichtig ist, danach gemeinsam zu reflektieren, ohne zu schimpfen: „Was würdest du nächstes Mal anders machen?“

Kinder lernen nicht durch Belehrung, sondern durch Erleben. Und durch unsere Begleitung.

 

Fazit: Finanzbildung ist Familienbildung

Finanzbildung ist kein extra Schulfach – sie passiert jeden Tag, in der Familie, beim Einkaufen, beim Spielen, beim Träumen. Wer früh lernt, klug mit Geld umzugehen, spart sich später viele Sorgen.

Für uns war es ein spannender Prozess, bei dem wir als Eltern auch noch viel gelernt haben. Denn mal ehrlich: Wie gut haben wir eigentlich selbst den Umgang mit Geld gelernt – als wir klein waren?

Habt ihr noch Tipps oder Fragen zum Thema Finanzbildung für Kinder? Ich freue mich über Kommentare, eure Erfahrungen – oder eure Lieblingsspiele rund ums Geld!

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